Sehen Sie hier das Video über den britischen Oldtimer mit Understatement - der Bristol 400
Vor dem 2. Weltkrieg baute Frazer Nash unter der Lizenz von BMW Fahrzeuge auf der Basis der BMW 328 Modelle. Nach dem Krieg übernahm Bristol den Frazer Nash Konzern. Die Automobil Serien-Produktion startete 1946 mit dem als Frazer Nash BMW geplanten Fahrzeug, dem Bristol 400.
Technisch gesehen basiert der Bristol 400 quasi auf dem BMW 328. Der 6-Zylinder- Reihenmotor mit untenliegender Nockenwelle und hängenden Ventilen war äußerst leistungsfähig und sportlich. Mit seinen 1971 ccm und den damit erzielten 80 PS bei 4500 U/min (später 85 PS) erreicht der Bristol eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 150 km/h. Dieser Motor ist nach den Plänen des BMW 328 Motors konstruiert und wurde nur leicht modifiziert. Optional sorgen 3 Solex Vergasern oder drei liegende SU Vergaser für die Gemischaufbereitung. Ein zusätzlicher Starter-Vergaser ersetzt den Choke bei dem Starten des kalten Motors für die Zylinder 1 und 2.
Der Motor galt aufgrund der modifizierten hemisphärischen Brennkammern und den verkürzten Einlass- und Auslasszeiten als sehr fortschrittlich.
Ein Viergang-Getriebe überträgt die Kraft auf die Hinterachse. Bis auf den ersten Gang sind alle weiteren Gänge synchronisiert.
Die stromlinienförmige Stahlblech-Karosserie des Bristols 400 ist sehr stark an die Karosserie des BMW 327 angelehnt. Die Türen, Motorhauben-Klappen und die Radabdeckung des Reserverads auf dem Kofferraumdeckel sind aus Aluminium. Aufgebaut ist die Karosserie auf einem Eschenholz Rahmen. Es war auch der einzige Bristol der jemals aus Stahl gefertigt wurde. Alles wasa danach kam war aus Aluminium.
Die Front ziert die nierenförmige Kühlermaske und erinnert stark an die alten BMW Modelle.
Die Karosserie ruht auf einem leicht verlängerten BMW 326 Ganz-Kastenrahmen. Auch das Fahrwerk ist vom 326er. Die Vorderräder sind einzeln aufgehängt und ruhen auf einer unten querliegenden halbelliptischen Blattfeder. Die Hinterachse wird über beidseitig angebrachte Torsionsstabfedern abgefedert.
Hydraulische Trommelbremsen sorgen für den sicheren Stillstand. Das Fahrwerk zeigt sich stabil, auch in lang gezogenen Kurven, da die Querbeschleunigung gut ausgeglichen wird. Auch stärkere Straßen-Unebenheiten sind kaum zu spüren.
Zwei getrennte Scheiben bilden die Frontscheibe. Als Sonderausstattung lässt sich die hintere Heckscheibe aus Plexiglas aufkurbeln, und sorgt damit für eine gut zirkulierende Kühlung im komfortabel ausgestatteten Innenraum. Die meisten Fahrzeuge wurden mit hellem Leder und braunem Wollstoff ausgestattet. Das Neo Art Deco Muster im Stoff ist obligatorisch. Im Armaturenbrett gibt es eine ganze Reihe an Instrumenten Uhren.
Obwohl es sich beim Bristol 400 um ein klassisches Coupé handelt, ist das Sitzen im Fond möglich.
Beim hier gezeigten Oldtimer handelt es sich um ein Fahrzeug aus der 2. Serie der 400er Baureihe. Zu erkennen an den durchgehenden Stoßstangen und den größeren Frontlichtern.
Das Reserverad wanderte aus dem Kofferraum auf die Kofferraumklappe, dadurch vergrößert sich das Kofferraumvolumen.
Zusätzlich zu den Ausstell-Winkern sind nun auf den hinteren Kotflügeln Blinker und Rücklichter aus sandgestrahltem Glas eingebaut.
Die zweite Serie wurde von 1948 bis 1950 ca. 420-mal gebaut. Damit war zwar keine beeindruckende Produktionszahl erreicht, aber für die britische Automobil Industrie wurde Bristol zum Vorzeige- Unternehmen.
Der im Bristol 400 verwendete 2 Liter Motor wurde zur damaligen Zeit von keinem britischen Unternehmen übertroffen. Die Motoren waren berühmt dafür, fast ausnahmslos über 100.000 Meilen zu halten. Rolls Royce und Bentley waren zu der gleichen Zeit für häufige Motoren-Ausfälle in der Kritik.
Der Bristol 400 vereint die First-Class Touring Eigenschaften der oberen Luxusklasse Fahrzeuge mit Leistungskomfort und Zuverlässigkeit. Wie alle Bristols steht der Bristol 400 für echtes britisches Understatement .
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Technische Daten: Bristol 400 2+2 Coupé
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Motor: | 6-Zylinder Reihen |
Hubraum: | 1971 ccm |
Kühlung: | Wasser |
Bohrung x Hub: | 66 mm x 96 mm |
Verdichtung: | 7,25 : 1 |
Gemischbildung: | 3 liegende SU Vergaser (vereinzelt auch 3 Solex Fallstrom) |
Schmierung: | Druckumlauf |
Leistung: | 91 PS bei 4500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit: | ca 150 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | k.A. |
Getriebe: | 4-Gang Stockschaltung 2-4 synchronisiert |
Spannung: | 12 Volt |
Aufhängung vorne: | Einzelradaufhängung mit halbelliptischer Querblattfeder |
Hinten: | Torsionsstabfederung |
Karosserie: | Stahlkarosserie auf Kastenrohrrahmen |
Bremsen: | |
Vorne: | hydraulische Trommelbremsen |
Hinten: | hydraulische Trommelbremsen |
Abmessungen: | |
Radstand: | 2896 |
Höhe: | 1500 |
Breite: | 1630 |
Länge: | 4650 |
Spurbreite vorne: | 1340 |
Spurbreite Hinten: | 1400. |
Gewicht: | 998 kg |
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Baujahr: | 1946 bis 1950 |