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Lloyd 600


Sparsam durch die Zeit des Wirtschaftswunders



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Ein fahrender Zeuge des deutschen Wirtschaftswunders ist der kleine Lloyd 600. Die Deutschen haben in den 50er Jahren gerade die Freude am Leben für sich wieder entdeckt. In die Wohnung muss ein modernes Nierentischchen und Cocktailsessel, vor das Haus ein bezahlbares Fahrzeug, um das neue Lebensgefühl zu leben. Damit ist man Herr über Zeit und Raum - frei und losgelöst von Fahrplänen und Streckenrouten.
Carl F.W. Borgward hatte den Hansa Lloyd 1929 übernommen und führt ihn auch nach dem 2. Weltkrieg weiter. Zunächst werden unter dem Namen Goliath dreirädrige kleine Transporter produziert, dann 1949 der PKW Hansa 1500, gefolgt vom Lloyd LP 300 im Jahr 1950. Das Unternehmen brummt, der Borgward - Goliath - Lloyd Konzern ist auf Erfolgsspur, die Markennamen Hansa, Goliath und Lloyd prägen sich ein. Ab 1951 heißt der Bremer Konzern Lloyd Motorenwerke GmbH.
Borgward erkennt die Zeichen der Zeit und lässt die Entwicklungsabteilung auch an kleinen, kostengünstigen Fahrzeugen weiter arbeiten. Das erste Modell, der Lloyd 300 mit seinen 300 ccm, dem Zweitaktmotor und der mit Rulon-Kunstleder bespannte Holzkarosserie ging in die Geschichte als "Leukoplastbomber" ein.
Auf der IAA 1955 war es dann soweit: der erste Viertakter wurde präsentiert. Es war der äußerst erfolgreiche Lloyd LP 600, der schon 1956 35.329 Mal verkauft wurde.
Unter einer Stahlblechhaube saß jetzt der neue 600er Motor. Ein Zweizylinder Twin mit 19 PS und "glänzte" mit einer obenliegenden Nockenwelle und hängenden Ventilen. Aus versicherungstechnischen Gründen beließ man es bei 19 PS, auch wenn vor allem von den Kombifahrern eine stärkere Auslegung gewünscht war. Immerhin schaffte es der Kleine auf 100 Kilometer/Stunde - auch wenn man eine ganze Minute brauchte, um auf diese Höchstgeschwindigkeit zu kommen. Bei normaler Fahrt war der Lloyd 600 mit einem Durchschnittsverbrauch von 7 Liter auf 100km sogar ein bisschen sparsamer als der VW Käfer.

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Die Innenausstattung war praktisch und einfach. Das Handschuhfach hatte im Gegensatz zum Vorgängermodell Lloyd 300 einen Deckel bekommen. Für Gepäck gab es zwar beim Lloyd 600 durch die Pontonartige Form genügend Platz, aber der Kofferraum war nur über Fahrer- oder Beifahrertüre zugänglich. Die Heizung gab es jetzt serienmäßig, ebenso den Anlasser am Zündschloss. Der Anlasser wird nicht mehr über Seilzug betätigt, sondern funktioniert als Schubtriebanlasser über einen Magnetschalter auf Knopfdruck. Die Blinker waren vorne und hinten nun auf den Kotflügeln.

Ab 1957 wurde der Lloyd LP600 in einer weiter verbesserten Version als Alexander und später als Alexander TS produziert.

In den letzten Baujahren senkte Lloyd die Preise, der Konkurrenzdruck war zu große geworden. Statt 3680 DM (1955-1958) kostete der Wagen dann nur noch 3470 DM. Erfreulich für den Geldbeutel war auch die Steuer von 87 DM pro Jahr und die Haftpflichtversicherung von 120 DM.

Technische Daten:

Karosserie Limousine
Kombi (LS)
Cabrio (LC)
Motor/Hubraum Lloyd, 596 ccm, 2 Zylinder, Viertakt
Bohrung/Hub 77/64 mm
PS bei U/min. 19/4500
Verdichtung 6,6:1
Kupplung Einscheiben
Schaltung Dreigang
Bremsen hydraulisch
Bereifung 4,25 - 15
Lenkung Zahnstangen
Maße 3355 L , 1419 B, 1400 H
Radstand 2000 mm
Leergewicht 540 kg
Höchstgeschw. 100 Kilometer/Stunde
Verbrauch 7 Liter
Preis ab 3470 DM bis 3980 DM
Bauzeit 1955-1961
Stückzahl 176.524 inkl. Model Alexander und Alexander TS


Ihr Kommentar dazu:

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John Banks:
Sehr schöner Film, im Übrigen eine sehr schöne Seite.

Lotte:
Mein Opa hatte auch so einen. Als Kinder lagen wir bäuchlings im Kofferraum. Der Motorsound klingt noch heute in meinem Bauch nach!

Walter:
mein 1.Auto war ein Alexander TS. Sehr schöne Seite.


 






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