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Reportage


Mit dem Oldtimer beim Film



07.09.2012   Autor & Fotos: Michael Kreuz

Oldtimer beim Film
Oldtimer beim Film

Mit dem eigenen Oldie bei einem Film mitmachen und dabei noch etwas Geld verdienen, um den Unterhalt des historischen Kulturguts zumindest ein wenig zu finanzieren ¬- das wünschen sich sicherlich viele Besitzer. Aber wie kommt man dazu, wenn man keine Kontakte zu Produktionsfirmen hat?

Wie alles begann

Es gibt es Firmen, die sich auf die Vermittlung von Fahrzeugen für Film und Fernsehen spezialisiert haben. Eine davon ist www.film-autos.com, bei der inzwischen rund 3.000 Fahrzeuge registriert sind.
Dort habe auch ich meine Oldies seit längerem kostenfrei gelistet. Man muss sich anmelden und Fotos seines Fahrzeugs zur Verfügung stellen. Die Firma macht aufgrund ihrer Erfahrung dann eine Preiseinstufung für die Fahrzeugmiete (pro Tag) basierend auf den Angaben des Besitzers zu Zustand, Besonderheiten, Verfügbarkeit etc., die dann mit dem Eigentümer
abgestimmt wird. Die gezahlten Mietpreise liegen zwischen 200,00 und 800,00 EUR. Für den Großteil der Fahrzeuge werden Mietpreise zwischen 300,00 und 400,00 EUR pro Miettag (abzgl. Provision von 10 % des Mietpreises zzgl. MWSt.) an die Besitzer ausbezahlt. Bei weiteren Anfahrten, notwendigen Übernachtungen usw. werden zusätzlich Spesen zur Verfügung gestellt.

Oldtimer beim Film
Oldtimer beim Film

Ist die Registrierung erledigt, passiert nach meiner Erfahrung erst einmal überhaupt nichts.
Ich hatte die Sache eigentlich schon lange vergessen, als eines Tages im Frühjahr das Telefon läutete und ich gefragt wurde, ob der Peugeot 203 an einem bestimmten Datum zur Verfügung stehen würde. Er ginge um eine ZDF-Produktion mit Christine Neubauer in der Titelrolle. Außerdem seien Nicole Heesters und Michael Mendl mit dabei, weitere Rollen seien mit prominenten Schauspielern wie Catherine Flemming, Simon Schwarz, Florian Bartholomäi und Harald Schrott besetzt.

Oldtimer beim Film
Oldtimer beim Film

Der Tag des Film-Drehs

Ich müsse dann pünktlich um 10 Uhr in Lauf bei Sasbachwalden im Schwarzwald sein. Wie sich bei Nachfrage herausstellte, handelt es sich um die Ziegler-Produktion "Die Holzbaronin", die im Herbst 2012 als Zweiteiler gesendet werden soll.
Am Tag des Drehs brachen meine Frau und ich früh auf und hatten bei sehr schönem Wetter eine angenehme Fahrt mit dem Oldie über Horb, Freudenstadt und die Schwarzwaldhochstrasse. Pünktlich um 10 Uhr waren wir am Drehort und wurden vom Team aufgenommen, als wenn wir schon immer dazugehören würden.
Weitere Autos aus den 30er - 50er Jahren, die für die Aufnahmen benötigt wurden, trafen ein - ein BMW 327, ein Ford FK 1000 Polizeibus und ein Magirus-Holztransporter.

Oldtimer beim Film
Oldtimer beim Film

Das lange Warten am Film-Set Bei allen Autos mussten die Kennzeichen abmontiert und durch von der Filmfirma zur Verfügung zeitlich passende ersetzt werden. Wir bekamen (weiße Schrift auf schwarzem Grund) FW - 06 - 1181 - eine Besatzungs-Zulassung aus der französischen Zone Süd-Württemberg/Hohenzollern, die bis 1957 so gültig war und dann von unseren heute noch bekannten Kennzeichen mit schwarzer Schrift auf weißem Grund abgelöst wurde.
Dann lernten wir, dass Filmen vorwiegend aus WARTEN besteht. Ab ca. 11.30 mussten wir zum Platz, an dem gedreht wurde. Dort wurden wir eingewiesen und mit einem Funkgerät ausgestattet.

Oldtimer beim Film
Oldtimer beim Film

Bei etwa 30° C - ich mit Hut und Trenchcoat, meine Frau mit Kopftuch und Blazer zeitlich passend bekleidet - wieder warten. Zum Glück werden wir vom Team mit kalten Getränken versorgt. Plötzlich die Anweisung von Regisseur Marcus O. Rosenmüller: "Michael, bitte losfahren. " Ich fahre los, über die kleine Brücke .... da tönt aus dem Funkgerät: "Halt, alles zurück, der Peugeot kam zu spät." Also nochmal und nochmal und aus der nächsten Perspektive und aus dem fahrenden Auto und von hinter dem Baum ......

Dazwischen dann immer wieder warten. Plötzlich heißt es: „Mittagspause, alle zum Essen fassen ins Gasthaus“. Wir waren auch eingeladen. Gegen 14 Uhr ging es weiter.
Um kurz vor 17 Uhr dann noch als letztes eine Vorbeifahrt an den Mikrofonen für den Ton, dann hatten wir unser Pensum erledigt.

Bei nach wie vor schönem Wetter und mit offenem Schiebedach während der Fahrt erträglichen Temperaturen geht es auf Landstraßen zurück über den Schwarzwald nach Hause. Insgesamt hatten wir einen sehr schönen und interessanten Tag erlebt, bei dem wir einmal hinter die Kulissen des Filmemacherei schauen konnten. Ich hoffe, dass es nicht der letzte Einsatz eines meiner Autos bleibt. Nun bleibt noch abzuwarten, wie viele Sekunden wir im fertigen Film zu sehen sein werden.
Noch mehr spannende Geschichten über Vorkriegs-Peugeot lesen Sie unter www.vorkriegs-peugeot.de







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