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50 Jahre Zu Land und zu Wasser – Amphicar



Datum: 01.09.2011     Autor: Kay MacKenneth

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Sehen Sie hier das exklusive Video zum 50 jährigen Jubiläum des Oldtimers Amphicar

Mindestens 25 000 Exemplare sollten vom Amphicar in der Deutschen Waggon- und Maschinenfabrik in Berlin-Wittenau gebaut werden. Eine Vision des Konstrukteurs Hanns Trippel, die sich leider nicht wahr wurde. Letztendlich wurden nur 3878 der Land- und Wassertüchtigen Fahrzeuge produziert von denen vermutlich 3046 Fahrzeuge in die USA exportiert wurden. Ein zu hoher Preis war der Grund für das Scheitern einer eigentlich genialen Idee. Das Amphicar kostete mit 10,500 DM fast doppelt so viel wie ein VW Käfer. Doch während sich der Käfer verkaufte und verkaufte waren und blieben bei der Deutschen Waggon- und Maschinenfabrik die Produktionsparkplätze voll, die Auslieferung kam nicht in Gang und 1963 wurde die Produktion eingestellt.

Amphicar50Jahre
Amphicar50Jahre

Das Amphicar war nicht das erste schwimmende Fahrzeug. Die Idee ist bereits über 100 Jahre alt und geht zurück auf eine dänische Konstruktion namens 'Magralen Amphibium' von 1899. Dies war das erste bekannte Amphibien Fahrzeug. Viele weitere Versuche folgten, darunter das amphibische Fahrzeug des französischen Konstruktuers Ravallier genannt 'Canot-Voiture-Touriste' und auch eine Studie zu einem Serienmodell von Peugeot aus dem Jahr 1926. Doch alle Projekte blieben im Versuchsstadium stecken und blieben eher exotischer Traum als nutzbare Realität.

Im Zuge des zweiten Weltkriegs wurde erstmals eine sehr große Anzahl amphibischer Fahrzeuge gebaut. Zwischen 1941 und 1944 wirkte auch Hanns Trippel im Bugatti Werk in Molsheim bei der Produktion des Amphibien Fahrzeugs 'Trippel SG 6' für die Deutsche Wehrmacht mit.
Nach Kriegende wurde Hanns Trippel von den Franzosen für drei Jahre inhaftiert. Gleich nach seiner Freilassung begann Trippe wieder mit der Konstruktion von Automobilen. Es waren allerdings erst einmal Fahrzeuge, die keinerlei amphibische Funktionalität hatten. Er versuchte eine kleine Serie von Kleinwagen 'Trippel 710', 'SK10' und 'Condor' in den Vertrieb zu bringen. Aber auch hier überschritt die Produktion nicht die Grenze von 200 Exemplare.
Doch Trippel war gefangen von der Idee einen Schwimmwagen für das Volk zu bauen. 1959 stellte der Konstrukteur auf dem Genfer Automobilsalon den 'Eurocar Alligator' vor, ein kleines Cabriolet mit ausgeprägten Heckflossen und einer großen Panorama-Scheibe. Außergewöhnlich war die Sitzposition des Fahrers mit der Mittel-Lenkung. Er sollte in der Mitte der vorderen Sitzbank Platz nehmen. Rechts und Links des Fahrers bot sich jeweils ein Platz für einen weiteren Erwachsenen. Im Heck sollte ein englischer BMC-4-Zylinder Reihen-Motor über ein Viergang-Getriebe das Fahrzeug und mittels Wendegetriebe auch die beiden Schiffsschrauben antreiben. Über die Produktion waren zu diesem Zeitpunkt nur ungewisse Informationen zu erfahren. Lediglich von amerikanischen Geldgebern war die Rede. Die Quandt-Brüder der gleichnamigen Gruppe zeigten Interesse und das amerikanische Unternehmen „Amphicar Corporation of America“. Es sollten zwischen 1961 bis 1965 ganze 25 000 Fahrzeuge in den Werken der Quandt Gruppe produziert werden. Die ausschließlich für die USA bestimmte Bezeichnung dieses neuen amphibischen Fahrzeugs: Amphicar 770.

Bereits 1960 wurde das neue schwimmfähige Cabriolet auf der New Yorker Automobil-Show vorgestellt.
Im Gegensatz zu dem 1959 vorgestellten 'Eurocar Alligator' war nun im Heck ein quer eingebauter leistungsfähiger Triumph Herold 4-Zylinder-Motor mit einem Hubraum von 1147 ccm und einer Leistung von 38 PS bei laufruhigen 4750 U/min eingebaut. Dieser Motor wurde hinter der Hinterachse angebracht und übersetzte seine Kraft über ein 4-Gang Schaltgetriebe auf die Straße. Mittels Umschaltgetriebe konnte der Fahrer den Antrieb auf die beiden Schiffsschrauben umlenken.
An Land erreicht das Amphicar eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 120 km/h, zu Wasser bis zu 6,5 Knoten, was einer Geschwindigkeit von etwa 12 Km/h entspricht.



Die Ganzstahlkarosserie ruht auf einem verstärkenden Rohrrahmen. Die doppelwandige Bodengruppe ist aus einem gesamten Stück gefertigt. Eine Lenzpumpe pumpt das eindringende Wasser im Heck ab. Die Türen ziehen sich bis unter die Wasserlinie. Durch einen zusätzlichen Hebel auf der Innenseite der Türe, kann die Türe so fest an die Dichtungen angepresst werden, dass kein Wasser eindringt. Stabile Zierleisten dienen im Falle einer Touchierung auf dem Wasser als meine Art seitliche Fender.
Der Kraftstofftank befindet sich über der Vorderachse am Bug. Auf der Kofferraumhaube ist die Hupe und ein Positionslicht, denn auch für diese Schwimm-Fahrzeuge gelten auf dem Wassers die gültigen Schifffahrtsregeln. Bei der Fahrt auf Gewässern muss am Heck auch ein kurzer Mast mit dem weißen Positionslicht angebracht werden.

Die Vorder- und Hinterräder sind an Längsschwingen mit Federbeinen und hydraulischen Stoßdämpfern gelagert. Hydraulische Trommelbremsen bringen das Fahrzeug zum Stillstand.
Damit die Bauteile nicht einrosten, ist eine regelmäßige und häufige Wartung nötig. Nach jeder Wasserfahrt müssen mehrere Fettnippel am Fahrzeug geschmiert werden.







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