Die Rohstoffknappheit nach dem 2. Weltkrieg brachte auch Volvo zum Nachdenken über die Konstruktion eines kleineren Fahrzeuges. Man wollte weg von den großen, schweren Modellen der Vorkriegszeit. Volvo Firmenmitbegründer Assar Gabrielsson hatte sich bereits mehrere Jahre mit der Idee eines serienmäßigen Volkswagens auseinandergesetzt.
Daraus resultierte der Volvo PV 444, der erstmals 1944 vorgestellt wurde. PV steht für den schwedischen Begriff "person vagn", gleichbedeutend für das deutsche "Personenwagen" und 444 für 4 Zylinder Motor mit 40 PS und 4 Sitze.
Hauptverantwortlicher für das Projekt wurde Helmer Pettersson. In seinen Plänen tauchte erstmals in der Firmenhistorie Volvos die Planung einer selbsttragenden Karosserie auf. Als Vorbild wählte man den Hanomag Autobahnkurier von 1939 und orientierte sich stark an dessen Technik. Nur noch stabiler, noch haltbarer und noch schneller sollte der neue Volvo sein.
Das Resultat konnte sich sehen lassen. Es entstand eine formschöne 2-türige 4-Sitzer Limousine mit selbsttragender Ganzstahl-Karosserie und dem in Volvos Historie ersten wassergekühlten 4-Zylinder-Reihenmotor mit 3-fach gelagerter Kurbelwelle und 1414ccm. Bei laufruhigen 3800 U/min bringt es der als "Buckelvolvo" bekannte Oldtimer auf 40 SAE PS und erreicht damit eine Maximalgeschwindigkeit von ca. 110 km/h. Eine hydraulisch betätigte Einscheibentrockenkupplung und das 3-Gang Getriebe übertragen die Kraft auf die Hinterachse.
Auch das Fahrwerk galt für damalige Verhältnisse als sehr modern. Einzelradaufhängung an Dreieckslenkern an der Vorderachse mit Schraubenfedern, hydraulischen Stoßdämpfern und einem Stabilisator sorgen für eine extrem gute Straßen und Kurvenlage. Die Hinterräder sind an einer Starrachse aufgehängt, mit Panhardstab, Schraubenfedern und ebenfalls hydraulischen Teleskop-Stoßdämpfern.
Das Fahrwerk überzeugte bereits damals mit seiner präzisen Lenkung und dem sportlich straffen Fahrwerk.
Das Konzept des Buckelvolvos ging auf. Bereits bei seiner Vorstellung im Jahr 1944 in Stockholm, wurden umgehend 2500 Bestellungen aufgegeben. Der Rest der Welt nahm diesen Erfolg noch nicht wahr, da alle noch mit den Folgen des 2. Weltkrieges zu kämpfen hatten.
Der Buckelvolvo PV444 entwickelte sich zu einem wahren Dauerbrenner. Er wurde mit 12.504 Exemplaren zwischen 1944 und 1950 gebaut. Auch sein Nachfolger, der Volvo PV544 setzte diesen Erfolg fort.
Auch in dem Rallye-Sport überzeugte der Buckelvolvo. Internationale Teams zogen sich von Rennen zurück, wenn bekannt wurde, dass ein Volvo an den Start ging. Der Sieges-Ruf ging den Buckelvolvos voraus und schreckte andere Teilnehmer ab.