HOME  -   PORTRAIT  -   KNOW HOW  -   EXPERTEN  -   WISSENSWERTES  -   LEBENSART  -   NEWS  -   BLOG  -   FORUM  -   TERMINE  -   LINKS  -   KONTAKT



NEWS


Die 1000 Meilen Bühne für Oldtimer



24.05.2012   Autor: Désirée Rohrer Kamera: Kay MacKenneth, Alexandra Treptow

Get the Flash Player to see this player.

Tausend Meilen Jubel und Begeisterung von Brescia bis Rom und zurück. Die Mille Miglia ist alljährlich das Spektakel, das Oldtimer-Fahrer aus der ganzen Welt nach Italien lockt. Dabei sein ist alles. Doch Geld allein genügt nicht, um bei der legendären 1000-Meilen-Rallye mitfahren zu können. Nur Autos, die bereits am historischen Rennen vor 1957 teilgenommen haben, dürfen im Turbo-Tempo drei Tage durch die schönsten Landstriche Italiens brausen – getragen und angespornt von der Leidenschaft der Italiener zum Automobil. „Dai Dai !“, ruft es von allen Seiten. „Los, Los!“, obwohl die heutige Mille Miglia kein Rennen mehr ist, sondern eine äußerst anspruchsvolle Gleichmäßigkeits-Rallye mit viel Speed.

Mille Miglia 2012
Oldtimer Mille Miglia 2012

Schon die Fahrzeugaufstellung im Zentrum von Brescia ist ein Ereignis. Hier werden die Fahrzeuge verblombt. Das Interesse an den Oldtimern ist groß, tausende von Zuschauern drängen sich zwischen den alten Fahrzeugen in den schmalen Gassen. Es dauert noch Stunden bis zum Start am frühen Abend. Rennfahrer-Legenden wie Stirling Moss, Stars und Sternchen zeigen sich bei den historischen Wagen. Die Vorfreude der Teilnehmer ist spürbar.

Aus Deutschland sind die großen Autohersteller mit ihren Klassikern dabei. Ganz vorne weg der Volkswagenkonzern mit den historischen Bentley-Kraftpaketen, den heiß geliebten Käfern und den supersportlichen Porsche-Rennwagen.

Dagegen hält Mercedes mit einer ganzen Armada von Flügeltürern. BMW bringt die legendären Rennwagen BMW 328 an den Start.



Vor dem Start treffen sich die Teilnehmer zur Stärkung im Mille Miglia Museum. Und endlich geht es dann über die Startrampe. Noch eine kleine Tour durch die Innenstadt von Brescia, bei der auch Freiherr Karl-Theodor zu Guttenberg am Steuer gesichtet wird, vorbei an jubelnden Zuschauern und die wilde Fahrt in die Dämmerung beginnt. In Verona ist die Kulisse der Oper und der Arena ein erstes Highlight. Zwei Drittel der ersten Etappe liegen noch vor den Fahrern und es ist noch weit bis Ferrara. Doch auch die kleinsten Teilnehmer im Feld setzen ihren Weg durch die Emilia Romagna unermüdlich fort.

Weit nach Mitternacht kommen die ersten Fahrzeuge in Ferrara an. Jetzt heißt es Geduld haben, bevor die letzte Fahrt über die Präsentationsrampe vor dem Castelle Estenese den Abend beschließt. Wie überall werden den Teilnehmern kleine Geschenken und Stärkungen in den Wagen gereicht.

Auf nach Rom! Heißt es am zweiten Tag der Rallye. Zwischenstopp: San Marino. Wer in der ältesten Republik der Welt durch die Festung La Guaita steuert, hat den schwierigen Anstieg auf den Felskamm Monte Titano geschafft. Durch die engen Gassen geht es nach der Präsentation vor den Honoren des Staates abwärts und hinaus ins weite Land. Die Motoren werden angetrieben und haben endlich freien Auslauf.



Rom im Feierabendverkehr – das bringt die Teilnehmer ins Schwitzen und die Oldtimer zum kochen. Manch einer muss eine Pause einlegen. Zum Tagesabschluss eine Ehrenrunde vorbei am Vatikan.

Wer dem morgendlichen Stau der italienischen Hauptstadt entkommen will, macht sich am nächsten Tag früh auf den Rückweg Richtung Brescia. Italien beflügelt und die Freude, mit der die Oldtimer-Karawane von jung und alt empfangen wird ist unbeschreiblich. Auch wenn die Fahrer und ihre Co-Piloten schon mitgenommen sind: der Weg ist das Ziel.



Der Mythos der Mille Miglia ist ansteckend. Fahrer moderner Autos drücken sich brutal zwischen die historischen Fahrzeuge. Am Futapass beginnt es zu regnen. Was Sterling Moss noch als Schotterpiste bewältigt hat, ist für die Teilnehmer jetzt eine Herausforderung mit viel Verkehr.

Es dämmert, als die ersten Teilnehmer in Cremona eintreffen. In der berühmten Stradivari-Stadt wird der Oldtimer-Tross traditionell mit Fackeln empfangen. Durchfahrt über den Piazza Duomo und noch immer sind es rund 50 Kilometer bis Brescia.

Auf der Zielgeraden vor der Startrampe sagen die Gesichter der Teilnehmer alles.



Dem Porsche 356 Speedster gab VW-Kommunikation-Chef Stephan Grühsem die Sporen. Der holländische Finanzminister wird bei der Ankunft von seinen Landsleuten gefeiert. Das BMW Damen-Team freut sich über die Zuverlässigkeit des BMW 328. Mick Walsh, Co-Pilot von Rennfahrer Jochen Mass im Mercedes 300 SLR ist noch ganz im Bann der letzten aufregenden Tage. Seine Ausdauer hat auch der Käfer von Volkswagen-Klassik unter Beweis gestellt. Auch wenn der Pokal in diesem Jahr an einen 1933er Alfa Romeo 6C 1500 der Argentinier Claudio Scalise und Daniel Claramunt ging - die russischen Teilnehmer zelebrieren ihre Ankunft, als wäre es der Sieg. Dabei sein und ankommen ist alles.









AddThis Feed Button

SUCHEN