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Zum 100. Geburtstag des Renn-Barons von Hanstein



16.12.2010      Autor: Oliver Kammern

Einer großen Persönlichkeit der Unternehmensgeschichte der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG gedenkt man am 3. Januar 2011. An diesem Tag wäre Fritz "Huschke" von Hanstein 100 Jahre alt geworden. Der ehemalige Pressechef, Rennleiter und Rennfahrer prägte von 1952 bis 1974 das Image der Marke Porsche mit seinem ganz persönlichen Stil. Als Sportpräsident des Automobilclubs von Deutschland (AvD), Präsident der Obersten Nationalen Sportkommission (ONS) und als Vizepräsident des Internationalen Automobilsport-Verbandes (FISA) repräsentierte den deutschen Motorsport und die Marke Porsche weltweit.

Huschke von Hanstein
Huschke von Hanstein

Geboren wurde Huschke von Hanstein in Halle als Sohn eines adligen Großunternehmers. Noch während seiner kaufmännischen Lehre in Hamburg bestritt er 1929 sein erstes Motorrad-Rennen bei der ADAC-Reise-Tempo-Fahrt. Bei Langstreckenfahrten glänzte er in den nächsten Jahren auf Motorrädern von FN, Ardie, BSA und Norton. Bald darauf stieg er auf vier Räder um und war als Werksfahrer bei Hanomag, Adler und BMW bei Langstrecken-, Berg- und Rundstreckenrennen in ganz Europa unterwegs. Ab 1936 nahm er bereits regelmäßig an dem legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil und wurde zwei Jahre später auf BMW Deutscher Bergmeister. Mit einem Schlag berühmt wurde von Hanstein 1940 beim Ersatzrennen der Mille Miglia, als er das Deutsche Nationalteam auf einem BMW 328 zum Gesamtsieg führte.

Nach dem Krieg setzte er zunächst seine Motorsportaktivitäten mit Eigenbau-VW-Sportwagen fort, bevor er durch Vermittlung des ehemaligen Auto-Union-Rennleiters Dr. Feuereisen 1950 mit Porsche in Kontakt kam. Schon im September 1951 gehörte er zur Porsche Rennfahrer-Equipe, die in Montlhéry 17 Weltrekorde einfuhr. Ein Jahr nach dem "Abenteuer von Montlhéry" wurde Huschke von Hanstein in Personalunion Rennleiter und PR-Chef bei Porsche. In den folgenden fünfziger und sechziger Jahren prägte der Freiherr maßgeblich den sportlichen Stil des noch jungen Hauses Porsche mit. Als Rennleiter und Fahrer bestritt er nicht nur europäische Veranstaltungen wie Le Mans, Targa Florio, Giro di Sicilia sowie den Langstreckenklassiker Lüttich-Rom-Lüttich, sondern steigerte weltweit den Bekanntheitsgrad des jungen Unternehmens Porsche durch Rennauftritte in den USA, Mexiko, Venezuela und auf den Bahamas.

Huschke von Hanstein
Huschke von Hanstein
Bild: Solitude GmbH

Weltmännisches Auftreten und selbstverständliche Eleganz gepaart mit rhetorischer Gewandtheit und Vielsprachigkeit verschafften Huschke von Hanstein großes Ansehen in der Automobilwelt. Zusammen mit seiner Ehefrau Ursula galt er als perfekter Gastgeber, der in seinem Haus am Stuttgarter Kräherwald legendäre Abende ausrichtete.

Als hoher Sportfunktionär blieb Huschke von Hanstein dem Unternehmen Porsche auch nach seinem Ausscheiden bis zu seinem Lebensende eng verbunden. Er verstarb am 5. März 1996 und fand seine letzte Ruhe neben seinem Vater Carlo von Hanstein auf dem Friedhof in Wahlhausen. Als eine Hommage an den berühmten Mitarbeiter zeigt das Porsche-Museum in der ständigen Ausstellung einen ehemaligen Dienstwagen Huschke von Hansteins. Das dunkelgrüne Porsche 356 A 1600 S Coupé mit creme-farbenem Interieur zeugt noch heute vom guten Geschmack des legendären "Renn-Barons".









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