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Nachruf: Motor-Journalist Fritz B. Busch

09.08.2010   Autor: Oliver Kammern

Wolfegg / Allgäu. Er galt als Gentleman-Driver und war einer der bekanntesten Motor-Journalisten des Landes: Fritz B. Busch. Am vergangenen Donnerstag war er nach langer Krankheit verstorben, wie seine Tochter Anka Busch mitteilte. Seit 1958 schrieb Fritz B. Busch Autotests für Zeitschriften wie den "Stern" und "auto motor und sport". Berühmt ist auch seine Reportage über den Roadster Jaguar E aus dem Jahr 1961, in der er den Wagen als "geschrubbte Flunder" bezeichnete. Sein Stil war es, Geschichten rund ums Automobil zu erzählen, bei denen exakt bemessene Bremswege und definierte Höchstgeschwindigkeiten oft nebensächlich waren. "Ich denke, und das Auto handelt so, als wäre das Auto meine Beine. Diesen Satz müssen Sie notfalls noch mal lesen. Verzeihen Sie mir diesen Stil, aber ich habe nur ihn", schrieb er in seiner üblichen ironischen, unterhaltsamen Art in der Jaguar-Reportage, die in "auto motor und sport" erschien. Busch zeichnete und konstruierte auch Autos, wie z.B. das Familienauto "fam", das ein Vorläufer des familientauglichen Vans war.

1973 eröffnete Busch dann eines der ersten privaten deutschen Automuseen, für das ihm Fürst Max Willibald von Waldburg-Wolfegg im oberschwäbischen Wolfegg Platz in der Schlossanlage überließ. Mit großer Leidenschaft sammelte Fritz B. Bush in den folgenden Jahren Oldtimer. In seinem Museum installierte er sie im passenden Ambiente seiner Zeit. Rund 200 Fahrzeuge sind heute ausgestellt. "Sollte man gerade an der Welt verzweifeln", so schrieb Busch, "möge man sich einen Oldtimer zulegen und mit ihm spielen. "Dann ist die Welt gleich wieder in Ordnung." Das Museum wird - wie in den vergangenen Jahren - von Anka Busch weitergeführt.