Zuerst verschwanden auf New Yorks Straßen 1999 die auffallenden, gelben Checker Taxis.
Dann traf es 2008 die schwarzen Ambassador-Taxis in London. Jetzt schlägt auch den typisch schwarz-gelb lackierten Taxis der Marke Premier Padmini in den Straßen der indischen Hafenstadt Bombay das letzte Stündchen.
Premier Padmini Taxis sind Lizenzfertigungen des Fiat 1100, der auf dem Fiat 1200 Grandluce Berlina basiert und wurde zwischen 1962 und 1998 in Indien gebaut. Es gab kleine Modifizierungen über die Jahre und auch der Markenname änderte sich immer wieder. Anfangs hießen die Personentransporter Fiat 1100/103, später Fiat Millecento, Fiat Delight, Premier President und schließlich Premier Padmini. Das Padmini Modell galt als Flagschiff des indischen Herstellers Premier Autimobiles, einer Tochter der Walchand Hirachand Group.
Im vergangenen Jahr entschied die Regierung, alle Taxis die älter als 25 Jahre alt sind, aus dem Verkehr zu ziehen. Auf Bombays Straßen sollen die Premier Padminis nun durch modernere Fahrzeuge ersetzet werden. Auch die neuesten Modelle der Padminis sind mindestens 10 Jahre alt. Fast eine halbe Millionen Fahrzeuge liefen bis 1998 vom Band. Mit seinen runden Frontlichtern, der großen breiten Kühlerfront und der schachtelförmigen Karosserie wirken die Padminis sehr klassisch und fallen nicht nur wegen ihrer Bemalung auf, im dichten Verkehrsgewühl der indischen Metropole.
So historisch wie der Anblick der Padminis im Straßenbild ist, so "historisch" ist auch die Technik, die seit der Einführung im Jahre 1964 kaum weiter entwickelt wurde. Airbags, Klimaanlage? Fehlanzeige! Die meisten Taxis sind in einem Zustand, der zum Beten anregt. Die hauchdünne Karosserie wird eher von der Farbe zusammengehalten, als von Schrauben und Schweißnähten, die Bremsen regieren langsam und bei jedem Schlagloch ächzt der komplette Wagen. Aber die Taxifahrer lieben ihre Padminis: "Ein Padmini ist wie ein Esel. Du kannst ihn beladen und beladen und er fährt trotzdem."
Eigentlich hätten die historischen Premier Padminis bereits im vergangenen Jahr von der Straße müssen - doch nicht viele der stolzen Besitzer kam der Aufforderung der Regierung